Wenn Leichtigkeit zum Sieg führt – Pauline Völker schreibt ihr eigenes Finale

Als Pauline Völker im Jahr 2017 mit gerade einmal neun Jahren zum ersten Mal die Taekwondo-Halle betrat, ahnte sie noch nicht, wie sehr dieser Sport ihr Leben prägen würde. Ihr Vater, der selbst Taekwondo betrieben hatte, schlug ihr vor, es einmal auszuprobieren. Schon bald zeigte sich, dass Pauline nicht nur Talent, sondern auch große Begeisterung und Durchhaltevermögen mitbrachte.

Bereits 2018 nahm sie an ersten kleineren Turnieren teil. Dort sammelte sie, als Teil des TSV Norf, wichtige Erfahrungen im Wettkampfgeschehen und lernte, wie viel mentale Stärke und Konzentration der Sport verlangt. 2022 wurde sie von ihrem Trainer Oliver Friske erstmals zum Stützpunkttraining des Landeskaders NRW eingeladen. Dies war ein großer Meilenstein, der ihr neue Trainingsmöglichkeiten eröffnete. 2023 folgten die Aufnahme in das Perspektivteam des Landeskaders sowie die erfolgreiche Prüfung zum schwarzen Gürtel.

Im selben Jahr entdeckte Pauline eine neue Leidenschaft: den Teamlauf. Im sogenannten Formenlauf treten drei Sportlerinnen gemeinsam an, um eine festgelegte Abfolge von Techniken synchron zu präsentieren. Diese Disziplin erfordert nicht nur Präzision, sondern auch perfektes Zusammenspiel und gegenseitiges Vertrauen. Pauline und ihr Team, mit Jill Kiese und Thamina Sonnathamby, fanden schnell eine außergewöhnliche Harmonie und gewannen gleich mehrere Turniere. 2024 folgte der nächste große Schritt. Das Trio wurde offiziell in den Landeskader berufen und gewann beim Deutschen Jugendcup den ersten Platz.

Vor der Teilnahme am Jugendcup, im Oktober 2025, traf Pauline jedoch eine sehr persönliche Entscheidung: Sie beschloss, ihre sportliche Laufbahn zu beenden. Diese Entscheidung sorgte für eine gewisse Leichtigkeit. Zum ersten Mal startete sie ohne den inneren Anspruch, sich etwas beweisen zu müssen. Sie wollte den Wettkampf einfach genießen.

Vielleicht war es gerade diese neue Gelassenheit, die sie zu ihrem größten Erfolg führte. Pauline gewann nicht nur erneut den Titel im Team, sondern auch im Einzel den ersten Platz.

Heute blickt Pauline auf eine beeindruckende sportliche Entwicklung zurück. Ihre Geschichte zeigt, dass Erfolge nicht nur aus Ehrgeiz und Disziplin entstehen, sondern auch aus Freude, Leidenschaft und der Fähigkeit, den richtigen Moment einfach zu genießen.

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